Annalena Baerbock – Vernebeln und diffamieren für das grüne Bauchgefühl

Sönke Paulsen, Berlin

Eine Rede vor Parteimitgliedern in Sachsen, die Baerbock gerade hielt, lässt aufmerken. Die Welt berichtet Auszüge des Auftrittes und wird an dieser Stelle zitiert:

„Dann wiederholt Baerbock bewusst den Angela-Merkel-Satz. „Auch wenn es viele verhetzen: Wir schaffen das“, sagt Baerbock. „Ja, wir schaffen es immer wieder, weil wir Menschen sind, die gemeinsam kooperieren können.“ Und sie endet in einer Art Motivationsrede, wählen zu gehen – „ob im Jogginganzug mit Turnschuhen oder im Schlafanzug“. Einfach mal beim Ex-Mann anrufen oder die Nachbarin mitnehmen. Wählen sei ein Geschenk, das Parteiprogramm der Grünen zwar nicht perfekt, aber das Team in Sachsen kämpfe bis zur letzten Minute.“

Wenn man sich diese Formulierungen durch den Kopf gehen lässt, kann einem schon mulmig werden.

Der Merkel-Satz von 2015: „Wir schaffen das,“ wird laut Baerbock nicht angezweifelt, kritisiert oder verneint. Er wird „verhetzt“.

Abgesehen von der sprachlichen Kreativität, die jeder Grammatik spottet, was von Baerbock auch schon länger bekannt ist, weist die Darstellung von Kritik als Hetze auf eine bösartige und demokratiefeindliche Intention hin. Doch dieser Satz Merkels darf kritisiert und scharf angegriffen werden. Das ist keine Hetze. Kritiker werden von Baerbock aber als Hetzer diffamiert.

Die Demokratieadhärenz dieser Politikerin zeigt sich aber auch noch in einer anderen Formulierung, die von der Welt kolportiert wird.

„Wählen sei ein Geschenk,“ habe sie den Parteigenossen zugerufen.

Wählen ist aber kein Geschenk, sondern ein demokratisches Recht. Baerbock zeigt immer wieder, dass ihr schlicht und einfach die demokratischen Grundbegriffe abhanden gekommen sind, obwohl sie angeblich eine hochkarätige politische Ausbildung gehabt habe.

Sie fegt und wischt über alles hinweg, was demokratische Verbindlichkeit und Präzision im Umgang mit der Demokratie ausmacht. Stattdessen bemüht sie sich so viele aversive und vernebelnde Begriffe in die Menge zu streuen, wie ihr möglich ist, um irgendein moralisches Bauchgefühl bei den Grünen zu bedienen. Damit ist sie auf der untersten Stufe des demokratischen Diskurses angekommen. Sie emotionalisiert und vernebelt politische Auseinandersetzung. Natürlich auch, weil sie im derzeitigen politischen Klima unter Druck steht, aber auch, weil es ihr entspricht!

Sie ist eine Person, die ständig einen geistigen Wischmop bei sich trägt und seine groben Flusen überall draufhaut, wo genaue Betrachtung unangenehm für die Grünen werden könnte.

Ich weiß nicht, ob es jemals einen Hausfrauenkongress in der Bundesrepublik gegeben hat oder geben wird. Aber wenn, würde Baerbock dort aufs Podium gehören.

spaulsen

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