Plant Russland den Enthauptungsschlag gegen die Ukraine?

Sönke Paulsen, Berlin

Angriff auf Kiewer Regierungsviertel mit thermobarischer Bombe wird immer wahrscheinlicher. Russland wird vermutlich schon in den nächsten Tagen den Enthauptungsschlag versuchen.

Die Lage ist ernst. Die Ukraine wird allmählich zum Friedhof für die russische Armee. Von überall aus der russischen Welt werden Soldaten herangezogen, die eine erdrückende Übermacht gegen die Verteidiger der Ukraine erzeugen sollen. Bisher hat die russische Armee laut ukrainischen Meldungen über 30 Bataillone verloren, vier Generäle sind gefallen und durch einen neuerlichen Angriff auf einen russischen Kommandostand am 17.3.2022 könnten es noch mehr werden. Die russische Luftwaffe hat alles andere, als die Lufthoheit über der Ukraine und die Verteidiger nähern sich der Marke von einhundert abgeschossenen russischen Kampfflugzeugen und einer ähnlichen Zahl von Kampfhubschraubern. Dazu annähernd fünfhundert Kampfpanzer und tausende von Militärfahrzeugen. Besonders tragisch sind die menschlichen Verluste der russischen Armee, die wohl inzwischen deutlich über zehntausend Gefallenen, oft blutjungen Soldaten liegen.

Man fühlt sich an Hitlers Angriffskrieg gegen Russland erinnert, in dem halbe Kinder an die Front geschickt wurden und zugleich von Stalin mit halben Kindern bekämpft wurden, die massenweise im feindlichen Sperrfeuer liegen blieben.

Ein großes Gemetzel an jungen russischen Männern, das Putin hier veranstaltet. Wer hätte das geglaubt.

Es hat auch bis heute kaum einer geglaubt, dass Russland wirklich Massenvernichtungswaffen in der Ukraine einsetzten würde. Ein Artikel aus dem britischen „Mirror“ spekulierte vor Tagen, dass Putin auch eine so genannte thermobarischen Bombe einsetzen will, um den Widerstandwillen der Ukrainer zu brechen. So weit gingen Geheimdienstinformationen schon vor dem Überfall auf die Ukraine, für den Fall, dass der Kampfeswille der Ukrainer gebrochen werden muss.

Thermobarische Bomben haben Zerstörungsradien von Kilometern und sind mit kleinen Atombomben zu vergleichen. Sie töten alles im Umkreis von einem halben Kilometer und können Bunkeranlagen einfach eindrücken. Sie sind so vernichtend, dass sie Städte zur sofortigen Kapitulation zwingen können und haben keine Strahlung, so dass der Angreifer danach in die Städte einmarschieren kann, ohne sich selbst zu gefährden. Zugleich sind sie international geächtet und werden von vielen Militärs als Alternative zu Atombomben betrachtet.

Was passiert, wenn die Russen diese Bomben jetzt in der Ukraine einsetzen?

Kiew könnte mit einem Schlag enthauptet werden

Auch wenn der militärische Nutzen thermoblastischer Bomben gering ist, wäre ein gezielter Angriff auf die Regierung eines Landes möglich und würde das Regierungsviertel von Kiew in Sekunden vernichten. Der Kopf der Ukraine kann damit ausgeschaltet werden. Wenn Putin das langsame Sterben seiner eigenen Armee noch in einen Sieg verwandeln will, wird er sicher diese Waffe einsetzen.

Das könnte bereits Morgen der Fall sein.

Auffällige Flugbewegungen mehrerer Regierungsmaschinen von Moskau in den Ural könnten darauf hinweisen, dass sich die russische Regierung in ihren Bunkeranlagen weit hinter Moskau in Sicherheit bringt. Auch der Außenminister Lawrow wurde gestern auf einem Flug nach China zurückbeordert. Seine Maschine kehrte auf halber Strecke um nach Moskau. Dies ist ein Zeichen, dass Russland in den nächsten Tagen kurz unterhalb der Schwelle von Atomwaffen oder mit taktischen Atomwaffen angreifen kann. Die thermoblastische Bombe gehört in diese Kategorie.

Nato machtlos

Gegen eine Enthauptung der Ukraine durch einen gezielten Bombenabwurf wäre die Nato machtlos. Die Ukraine würde sich danach vielleicht nicht ergeben, aber sie wäre führungslos und damit destabilisiert. Moskaus Kalkül könnte aufgehen, den Krieg dann in kürzester Zeit zu entscheiden. Auch dann, wenn Teile der Bevölkerung und der Armee in einen Guerilla-Krieg eintreten würden.  Russland ist wirtschaftlich auf steiler Talfahrt und hat keine Zeit, über Monate seine Reserven zu mobilisieren, um den Krieg regulär zu gewinnen.

Ein Bombenangriff mit einer Massenvernichtungswaffe dürfte der Ausweg für den Kreml sein. Er ist zu erwarten.            

spaulsen

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