Über den Absturz unserer liberalen Gesellschaft.
Sönke Paulsen, Berlin
Wir müssen weg vom Liberalismus und von einer vollkommen überzogenen Glückserwartung.
Früher hatte man Kokain vor allem als Leistungsdroge bezeichnet und die Hauptkonsumenten bei Mangern und Analysten verortet. Heute stimmt das längst nicht mehr. Die viel beklagte Drogenschwemme in Europa und den USA ist eben nicht nur die „Erfolgsgeschichte“ von fusionierten Mafiaorganisationen, wie der Ndrangetha und der Morocmafia und Drogenkartellen in Mittelamerika. Es ist vor allem untrüglicher Hinweis auf einen massiv gestiegenen Bedarf. Damit auch Zeichen dass Kokain in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Hausfrauen nehmen es, Pärchen versprechen sich am Wochenende besseren Sex mit Koks und Studenten wollen damit ihre Leistungsfähigkeit steigern.
Der Mensch, so wie er ist, reicht ganz offensichtlich nicht mehr aus. Mit Drogen wird inzwischen auf breiter Ebene ein „Human Enhancement“ praktiziert, welches uns dem neuen Menschenbild in den westlichen Gesellschaften näher bringen soll. Ständig gut drauf, ständig leistungsbereit, auch sexuell und konsumfreudig ohne Ende.
Das kann nicht gut gehen. Ein mit Erwartungen überfrachtetes Individuum muss früher oder später in die Depression abstürzen oder zu Drogen greifen oder eben, wie wir es an den massiv gestiegenen Behandlungszahlen von Drogenintoxikationen sehen, unter Drogen abstürzen.
Es ist nicht übertrieben in Zeiten des gesellschaftlichen Hyperwettbewerbes auch von einem Kamikazekurs der beteiligten Individuen zu sprechen. Die Burn-Out Erkrankungen machen inzwischen die meisten vorzeitigen Berentungen aus und diese steigen jedes Jahr um 5-10% im Vergleich zum Vorjahr. Kein Wunder, dass wir Migranten brauchen. Ganz egal welcher Art, weil die Bevölkerung bei uns verschlissen wird durch eine Ideologie, die vor allem eines behauptet.
Der Mensch ist nur in der Ekstase glücklich und muss das äußerste aus sich herausholen. Das überglückliche Individuum ist zum Hauptziel des Lebens geworden und die Allgemeinheit ist nur dazu da, diese Glücksmonster hervorzubringen.
Damit einhergehend massiver Narzissmus, Enthemmung und der allgemeine Versuch den Egoismus des Einzelnen durch eine Art idealisierter Verbrecherkultur (Rap, Brutale Filme und Videospiele) zu heiligen. Gleichzeitig aber Depression, Borderline Störungen und unsichere Identität, auch sexuell. All das sprengt unsere Gesellschaft von innen auf und diejenigen, welche traditionell konservativ dagegen steuern, werden verteufelt. Allgemeine gesellschaftliche Moralvorstellungen die auf das Gemeinwohl zielen und das ausgeflippte Individuum zurück in die Reihe stellen möchten, werden inzwischen zur „neuen Rechten“oder gar zu neuen Faschisten oder Nazis gestempelt.
Alle Zwänge sollen aufgehoben werden. Am Ende steht die Haltlosigkeit und ein System, dass weder über die schwache Justiz noch über eine unentschlossene und umkämpfte Pädagogik irgendwelche Grenzen halten kann. Grenzenlosigkeit in der Moral, der psychischen (In-)Stabilität sowie an unseren Landesgrenzen und den europäischen Grenzen. Grenzenlosigkeit überall!
Entgrenztes Verhalten der Jugend, entgrenzter Drogenkonsum, entgrenzter Sex und entgrenzte Toleranz allen gegenüber die den Staat unterwandern, verachten und bekämpfen.
So geht es nicht weiter.
Wir brauchen wieder funktionierende Mehrheitsgesellschaften, die in der Lage sind, Grenzen zu setzen und Moral zu definieren. Die Verschiebung auf irgendwelche woken Ideolgoien zum Thema Rassismus, Sexismus und Intoleranz ist keine Moral, sondern die Ablenkung davon.
Moral ist die Bereitschaft sich gegenüber anderen und der Allgemeinheit nach berechenbaren Regeln und Überzeugungen zu verhalten und diese Bereitschaft zu verinnerlichen. Antirassismus und die anderen Anti-ismen sind Methoden der Linken, die konservative Mehrheit der Bevölkerung mundtot zu machen.
Hierfür gibt es in unserer Zivilgesellschaft inzwischen ganze ideologische Kampfgeschwader.
Stattdessen fehlen schon lange Kampagnen wie früher „Keine Macht den Drogen“, denn auf Drogen wollen auch die politisch Korrekten nicht verzichten und nehmen dafür ganze Verbrechenskaskaden lächelnd in Kauf. Sie wollen high sein und ein gutes politisches Gefühl dabei haben.
Was für ein Absturz! Warten wir jetzt ab, bis sich hier alles in Anarchie auflöst??
Na dann! Alle Macht den Drogen!