Was ist dran an der Überlegenheit des östlichen Menschen? Nichts!

Sönke Paulsen, Berlin

Welche Menschengattung ist global überlegen? Der autoritäre Menschentyp des Ostens oder der eher liberale Menschentyp des Westens. Die Frage würde sich verbieten, wenn nicht gerade die ideologisch verbrämte, angebliche moralische Überlegenheit der Russen gegenüber den westlich geprägten Menschen eines der Paradigmen wäre, die Russland dazu veranlasst hätte, erst einen hybriden Informationskrieg und dann einen brutalen Angriffskrieg in Richtung Westen zu führen.

Man muss sich nicht unbedingt die untertägliche russische Propaganda der letzten Jahre ins Gedächtnis rufen, um zu wissen, wie die Mehrheit der Russen über die Europäer und Amerikaner im Westen denkt. Sie halten sie für dekadent, degeneriert und moralisch entgleist, aber auch verweichlicht und unfähig, in einer realen Auseinandersetzung mit den Russen zu bestehen.

Diese Menschenbilder sind rassistisch, was aber niemandem nützt, weil Rassismus in Russland kein sensibler Begriff ist. Unter Faschismus verstehen die autoritär geprägten Russen, die inzwischen ihre Demokratie faktisch aufgegeben haben, immer noch das europäische Übel, das sie schon einmal besiegt haben und jederzeit wieder besiegen würden. Den eigenen Faschismus nehmen sie schlicht nicht wahr, obwohl sie längst in einer Ideologie gelandet sind, die die grundsätzliche Überlegenheit des russischen Menschen gegenüber den menschlichen „Fehlbildungen“ aus dem Westen annimmt. Schwule, Lesben und Perverse können einfach nicht moralisch stark sein und sind somit leichte Beute für die überlegene russische Rasse, den gehärteten postsowjetischen Menschentyp.

Natürlich ist es historisch falsch und irreführend von einem neuen „Nazi-Russland“ zu sprechen, auch wenn viele Russen mit tätowierten Hakenkreuzen durch die Gegend laufen. Vielmehr wäre es passender von einem historisch scheinbar geläuterten Stalinismus zu sprechen, der nun eben doch in Russland seine Chance bekommen musste, weil das Land von Demokratie, liberaler Zerstörung aller russischen Werte, McDonalds und sexueller Beliebigkeit bedroht wird. So in etwa hören es die Russen seit Jahren im Staatsfernsehen und noch schlimmer.

Der westliche „Unmensch“ trachte nach der Vernichtung des russischen Volkes und seiner Kultur und die Einkreisung durch die Nato habe nur den Sinn, dies militärisch vorzubereiten. Die Idee, dass sich die kleineren Nachbarn im Westen von der ehemaligen Sowjetmacht bedroht fühlen, ist in Russland verboten. Denn Russland greife nachweislich niemanden an und wurde bisher nur angegriffen. Die „Sondermilitäroperation“ in der Ukraine sollte das schließlich verhindern und die „westlichen Nazis“  ausmerzen.

Das, vorausgesetzt die Russen glauben es wirklich, ist also die kognitive Ausstattung des überlegenen postsowjetischen Menschen, der Russen also.

Ein Volk das von Rohstoffeinnahmen lebt und in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich nichts wesentliches zustande gebracht hat. Ein Volk, das immer noch zu großen Teilen in Armut lebt und einer manipulativen und kriminellen Machtclique in Moskau die Treue hält. Ein Volk, bei dem von Überlegenheit in jeder Hinsicht nichts zu erkennen ist.

Russische Soldaten wiederholen die barbarischen Rituale der deutschen Nazis, die sich ebenfalls für überlegen hielten, fast ohne jede Abweichung. Sie lassen sich willenlos in einen Angriffskrieg schicken, sterben dort zu Tausenden auf Grund russischer Insuffizienz, die mit einer völlig irren Selbstüberschätzung verbunden ist und morden, vergewaltigen und foltern schließlich völlig enthemmt in dem angegriffenen Land. Dafür bekommen sie vom Kreml auch noch Auszeichnungen, wie jüngst die Killer-Brigade aus Butscha.

Man möchte von inneren Widersprüchen im russischen Selbstbild sprechen, aber selbst das trifft es nicht mehr. Die Russen sind so fern von jeder Selbstkritik, dass man von Wahnsinn reden muss, vom Wahnsystem eines ganzen Volkes, für das sich historische Ähnlichkeiten eben nur im Nationalsozialismus finden lassen.

Die Nazis haben dem „Bolschewismus“ eine Ideologie ohne jede intellektuelle Qualität entgegengesetzt, die allein verbrecherisch motiviert war und einer Machtclique diente, die intellektuell auf dem Niveau kleiner Verwaltungsangestellter anzusiedeln war. Die Nazi-Ideologie war keine Ideologie, sondern ein Bündel von Ausreden und Vorwänden, zur Barbarei zurückzukehren und das Recht des Stärkeren durchzusetzen. Das haben sie in Europa versucht. Ähnliches versuchen die Russen heute, im Jahr 2022, ebenfalls in Europa. Sogar die Körpergrößen von Putin und Hitler, ihr intellektueller Werdegang sind vergleichbar. Die Inszenierungen ebenfalls, wenn man an die Stadionrede von Putin vor wenigen Wochen denkt, die deutlich an die Sportpalastreden der Nazis erinnert.

Gerade wir Deutschen haben aber nicht nur Erfahrungen mit den Russen, die aus den Weltkriegen und der deutschen Teilung herrühren. Wir haben auch viele Erfahrungen im Rahmen unserer Modernisierungspartnerschaft mit den Russen gemacht. Eines ist dabei augenscheinlich und immer typisch russisch gewesen. Die Unfähigkeit mit Kritik von außen umzugehen und die noch größere Unfähigkeit, sich selbst kritisch zu sehen. In Russland gibt es keine Fehlerkultur. Wer versagt, wird bestraft. Das verhindert Kritikfähigkeit in den eigenen Reihen und macht jede Kritik zu einem Angriff auf die eigene Person. Der menschliche Faktor der Russen ist tatsächlich im Stalinismus stecken geblieben und betrachtet jede Akzeptanz von Kritik als Form der Schwäche.

Viele Projekte der jahrzehntelangen Partnerschaft im wirtschaftlichen Bereich funktionieren daher auch heute noch nicht. Die Russen scheitern an der eigenen Hybris, gepaart mit einer bestimmten Form der Dummheit, die man als intellektuelle Unfähigkeit zur Selbstkritik bezeichnen kann. Deshalb stürzen dort immer aus denselben menschlichen Gründen Flugzeuge ab, werden Menschen im Straßenverkehr getötet und deshalb sind die Russen nicht einmal im Krieg in der Lage aus ihren Fehlern zu lernen.

Dieser moralisch überlegene östliche Mensch ist in Wirklichkeit ein Dummkopf, der zu viel Prügel bezogen hat und deshalb aggressiv hoch aufgeladen und paranoid gespannt ist. Da macht Putin überhaupt keine Ausnahme.

Dieser „überlegene“ Russe schickt sich nun an, den Westen anzugreifen. Wie bei jedem Psychotiker müssen wir auch den Russen die Realitätsorientierung zurückgeben und ihnen zeigen, dass sie nicht überlegen sind, sondern in den meisten Belangen sogar unterlegen. Dann sollten wir sie in ihre Landesgrenzen zurückweisen und ihnen Zeit zum Nachdenken geben. Zeit in der sie langsam in die so heiß geliebte Phase des russischen Imperialismus zurückdämmern können. Eine Zeit, in der Russland ein bitterarmer Agrarstaat war. Mehr nicht!

spaulsen

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