Sönke Paulslen, Berlin
Die Linke: Erklärung gegen eine weitere militärische Unterstützung der Ukraine und Montagsdemos gegen hohe Energiepreise – wie passt das zusammen?
Der linke Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann, ist als Initiator der Montagsdemos gegen hohe Energiepreise in Leipzig, bisher noch nicht gefragt worden, ob es hier einen Zusammenhang gibt. Auch wenn die großen Medien eins und eins noch nicht zusammengezählt haben, scheint dies ein weiterer Versuch von Teilen der Linken zu sein, Putin in die Karten zu spielen. Denn der Energiekrieg ist ja eindeutiger Bestandteil der russischen Kriegsstrategie gegen den Westen.
Wenn man den Kreml in Deutschland unterstützen möchte, dann liegen Proteste gegen die hohen Energiepreise nahe. Der Gaspreis schießt, nach Stilllegung der Northstream-I-Pipeline durch Moskau, gerade in unermessliche Höhen! Russland hat seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine, auch durch die Preisexplosionen auf dem Gasmarkt, Energie-Einnahmen in Höhe von 168 Milliarden Euro erzielt. Die geschätzten Kosten des Krieges liegen für den Kreml bei ungefähr 100 Milliarden Euro. Ein gutes Geschäft für Putin.
Natürlich kann es sein, dass die Gruppe um Pellmann und Wagenknecht, um nur zwei zu nennen, Opfer ihrer eigenen politischen Überzeugungen geworden ist. Das würde zumindest die Forderung nach Einstellung der militärischen Hilfen für die Ukraine erklären. Aber im Zusammenhang mit einer offensichtlichen Propagandaaktion, mit der Unruhe in der Bevölkerung über die kriegsbedingt gestiegenen Energiekosten geschürt werden soll, erscheint die Sache in einem anderen Licht.
Man muss sich überlegen, welchen Einfluss der Kreml auf die Partei die Linke hat? Er scheint nicht ganz unerheblich zu sein. Zumal auch die Rechten, die ebenfalls bei den Montagsdemos zu sehen sind, ganz im Sinne der Querfront-Ideologie, die aus Russland unterstützt wird, ebenfalls Hätschelkinder Putins in Deutschland sind.
Nun will ich mich nicht damit aufhalten, die Moskau-Kontakte der Linken aufzuzählen. Das wurde an anderer Stelle hinreichend gemacht. Es ist allerdings sehr schwierig, eine Partei zu verstehen, die sich rigoros gegen „Rechts“ abgrenzt und zugleich dem ultrarechten Diktator im Kreml, Wladimir Putin, an den Lippen hängt und in ihrer Erklärung alles übernimmt, was der russische Präsident an Vorwürfen gegen USA, Nato und EU vorträgt, um den eigenen russischen Imperialismus zu rechtfertigen.
Die Widersprüche sind so eklatant, dass man entweder an der intellektuellen Qualität heutiger Linker zweifeln muss oder aber auf den Konten von Prellmann, Wagenknecht, Hunko und Dagdelen nachschauen möchte, ob dort Geldeingänge russischer Herkunft zu verzeichnen sind.
Vielleicht kommt ja der Tag, an dem diese prominenten Mitglieder der „Linken“ auch auf der Sanktionsliste wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu finden sind?
Man weiß es nicht.