In der Welle ist es immer zu spät

Sönke Paulsen, Berlin

Wann hat man jemals eine Epidemie durch Aktionismus in den Griff bekommen? Bis wir mit AIDS leben konnten und keine Menschen mehr in Deutschland daran starben, hat es mehr als zwanzig Jahre gedauert. Die Schluckimpfung gegen Polio war das Ergebnis von einem Jahrzehnt Forschung und die Ebola-Epidemie in Afrika ist weit davon entfernt, beherrscht zu werden.

Jetzt sind wir mit einem Virus konfrontiert, das tatsächlich etwas Monströses hat.  Ist zu erwarten, dass wir auch die zehnte, elfte oder zwölfte Mutation noch bekämpfen können? Die Omikron-Mutation ist jetzt schon ein Beweis für die extreme Mutationsfreudigkeit des Virus. Dreißig Veränderungen allein am Spike-Protein. Vermutlich ein großer Wurf für das Virus, das vermutlich nicht in freier Wildbahn entstanden ist, sondern in einem virologischen Labor. Auch diese These wird inzwischen nur noch schwach bestritten. Sie gehört zu den favorisierten Erklärungen der Entstehung von Cov-Sars2. Die Gain of Function-Experimente im Labor von Wuhan, mit denen das Virus scharf gemacht wurde, beinhalten in der Regel auch eine gesteigerte Mutationsfreudigkeit von derart manipulierten Viren.

Wie auch immer. Was jetzt kommt, kommt!

Wir sollten nicht glauben, dass wir daran durch Lockdowns etwas ändern können. Genauso wenig können wir und andere europäische Länder die Pandemie durch Impfen stoppen. Das hat sich als Augenwischerei erwiesen. Außerdem ist es in der Welle für solche Maßnahmen ohnehin zu spät. Man kann auch im Sturm ein Schiff nicht verstärken, damit es den Angriffen der Wellen länger widersteht.

Umdenken müssen wir aber trotzdem. Dafür ist es wichtig, zu wissen, dass Viren der „unwahrscheinlichen Art“ erneut auf uns zukommen werden. Denn in den Laboren dieser Welt wird kräftig gezündelt. Es ist auch noch nicht ganz klar, ob das derzeitige Corona-Virus, wenn es in Wuhan entstanden ist, nicht die Vorstufe zu einer Biowaffe der Chinesen sein sollte. Denn das Labor in Wuhan verfügte spätestens im Jahr 2018 auch über einen militärischen Bereich. Die Frage, ob wir die Pandemie rückblickend als virologischen Super-GAU oder als Angriff der Chinesen auf die Welt interpretieren werden, ist noch nicht beantwortet.

Umdenken würde also in jedem Falle bedeuten, großzügige medizinische Reservekapazitäten bereit zu halten und sich nicht auf die Schnelligkeit der Wissenschaft zu verlassen. Also keine Betten mehr abbauen, die zur Pandemiebekämpfung taugen, keine Personalreduzierungen in den Krankenhäusern aus ökonomischen Gründen, was uns verwundbar macht, wie die Pandemie gezeigt hat.

In Deutschland sind wir noch recht gut ausgestattet. In anderen Ländern wie Indien, aber auch Italien konnten wir die katastrophale „Nicht-Versorgung“ der schwer erkrankten Covid-Patienten live betrachten. Ein entsetzlicher Anblick. Gerüstet sein, bedeutet eben nicht nur, einen Katastrophenplan in der Schublade zu haben, sondern vor allem, das Gesundheitssystem so auszustatten, dass es über großzügige Puffer verfügt, die uns alle etwas kosten werden.

Wir werden es mit weiteren Angriffen mittels Viren oder einfach nur von Viren zu tun bekommen. Ob Biowaffe, GAU oder extrem unwahrscheinliche natürliche Entstehung solcher Monster.

Darüber müssen wir reden. Aktionismus verhindert die realistische Einschätzung unserer Situation und verhindert meist zukunftsfähige Planungen. Das sollten wir vermeiden.

spaulsen

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